Übergewicht belastet nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern auch die Gesundheit. Immer mehr Menschen setzen daher auf medikamentöse Unterstützung wie Ozempic, um erfolgreich abzunehmen. Das Medikament wirkt als GLP-1-Rezeptoragonist über den Inkretin-Effekt, der erhöhte Blutzuckerwerte reguliert, und wird mittlerweile häufig zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Die Erfolge sind beeindruckend, doch was viele nicht wissen: Die Behandlung kann schwerwiegende Folgen für die Zahngesundheit haben.
Als erfahrene Zahnarztpraxis in Berlin-Neukölln stellen wir bei Patienten und Patientinnen unter Ozempic-Therapie vermehrt Zahnschmelzschäden fest, die dringend Aufmerksamkeit verdienen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ozempic kann durch häufiges Erbrechen und Reflux den Zahnschmelz schwer schädigen.
- Die Magensäure greift die Zähne direkt an und macht sie dauerhaft porös.
- Erste Warnsignale sind Schmerzempfindlichkeit und Verfärbungen der Zähne.
- Geschädigter Zahnschmelz kann nicht nachwachsen und benötigt eine professionelle Behandlung.
So greift Ozempic Ihren Zahnschmelz an
Ozempic verlangsamt die Magenentleerung erheblich und führt zu einem schnelleren Sättigungsgefühl. Diese Wirkweise bringt jedoch gefährliche Nebenwirkungen für Ihre Zahngesundheit mit sich.
Der Hauptschaden entsteht durch häufiges Erbrechen und saures Aufstoßen. Die dabei freigesetzte Magensäure hat einen pH-Wert von etwa 1,5 – extrem sauer und äußerst schädlich für den Zahnschmelz. Zusätzlich reduziert Ozempic den natürlichen Speichelfluss. Speichel neutralisiert normalerweise Säuren und schützt die Zähne. Ohne ausreichend Speichel sind Ihre Zähne den Säuren schutzlos ausgeliefert.
Diese Warnsignale sollten Sie ernst nehmen
Achten Sie insbesondere auf folgende Warnsignale, wenn Sie Ozempic zum Abnehmen einsetzen:
- Erhöhte Schmerzempfindlichkeit bei heißen oder kalten Speisen
- Stechende Schmerzen bei süßen oder sauren Lebensmitteln
- Sichtbare Verfärbungen der Zähne, besonders gelbliche Bereiche
- Rauere Zahnoberflächen
- Dünner werdende Zahnränder an den Schneidezähnen
Gesunde Zähne haben eine glatte, weiße Oberfläche. Geschädigte Zähne zeigen durchschimmernde Bereiche, in denen das gelbliche Dentin sichtbar wird. Spätestens bei mehreren Symptomen sollten Sie umgehend einen Termin vereinbaren.
Was tun, wenn der Schaden bereits da ist?
Je nach Schweregrad bieten wir verschiedene Behandlungen an:
- Fluoridierungen: Diese stärken den geschwächten Zahnschmelz und verhindern weitere Schäden.
- Kompositfüllungen: Sie verschließen geschädigte Bereiche und stellen die ursprüngliche Zahnform wieder her.
- Veneers: Diese sorgen bei ausgeprägten Schäden für eine optimale Ästhetik und dauerhaften Schutz.
Die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen ist begrenzt, da es sich um Folgeschäden einer Medikation handelt. Private Zusatzversicherungen können jedoch einen Teil der Behandlungskosten abdecken.
Die Langzeitprognose für geschädigten Zahnschmelz ist grundsätzlich gut, wenn er frühzeitig behandelt wird. Unbehandelte Schäden führen jedoch zu fortschreitender Zerstörung und aufwendigen Therapien.
Fazit
Ozempic mag beim Abnehmen helfen, doch die Risiken für Ihre Zahngesundheit sind aufgrund des häufigen Erbrechens erheblich. Die verursachten Zahnschmelzschäden können irreversibel sein und kostspielige Behandlungen nach sich ziehen. Falls Sie Ozempic einnehmen, sollten Sie regelmäßige Kontrolltermine bei uns in der dental gallery wahrnehmen. Ihre Zähne verdienen den besten Schutz!